Heute möchte ich ein tolles Projekt mit dir teilen, dass dich ermutigen soll, entspannter mit Lücken im Lebenslauf umzugehen. Denn im Laufe einer beruflichen Entwicklung gibt es manchmal einen Punkt, an dem eine Pause notwendig wird. Sei es, um sich um die eigene Gesundheit zu kümmern, für große und für kleine Menschen da zu sein, die Welt zu entdecken, Eltern zu werden oder einfach das Berufsleben neu auszurichten.
Auch wenn sich die Wahrnehmung, was einen erfolgreichen beruflichen Werdegang ausmacht, in den letzten Jahre verändert hat, gelten Lücken im Lebenslauf leider immer noch als Hindernisse bei der Jobsuche. Es gibt Unternehmen bzw. Arbeitgeber:innen, die Lücken skeptisch betrachten, vor allem, wenn sie nicht gut erklärt sind. Die Personalverantwortlichen befürchten, dass die Lücken auf mangelnde Arbeitsmoral, Unzuverlässigkeit oder berufliche Unsicherheiten hindeuten und wecken damit Zweifel an der Zuverlässigkeit und der Beständigkeit der Bewerberin oder des Bewerbers.
Auszeiten offen zu zeigen, ohne dass sie dir als Schwäche ausgelegt werden, das ist das Ziel von LOADING. Der Account wurde von Kira Plagemann und Lea Döhmer auf LinkedIn sozusagen als fiktive Firma eingerichtet und bietet die Möglichkeit, deinen „Ladezustand“, d.h. deine Auszeit, selbstbewusst in deinem Profil zu präsentieren. Hierzu fügst du „Loading“ als Arbeitgeber in deinen LinkedIn-Lebenslauf ein und wählst einen für dich passenden Jobtitel - fertig!
Ziel von LOADING ist auch, Karriereunterbrechungen zu enttabuisieren. Denn diese Zeiten können eine Bereicherung für jedes Unternehmen sein: Eine große Vielfalt an Erfahrungen, neue Blickwinkel, eine breite Kombination an Fähigkeiten, wie zum Beispiel Kreativität, Anpassungsfähigkeit und eine besondere Widerstandsfähigkeit gegenüber neuen Herausforderungen. Arbeitgeber sollten daher neugierig auf die Geschichten hinter den Lücken sein, so öffnen sich Türen zu einem deutlich größeren Bewerber:innen-Pool.
Es git noch eine fiktive Firma, die einen Platz im Lebenslauf all derer bietet, die ihre Care-Arbeits-Lücken bisher kaschieren mussten oder sich sogar gezwungen fühlten, ihre Kinder zu verheimlichen, damit es ihrer Karriere nicht schadet: UNPAID CARE WORK. Die Initiative von Franziska Büschelberger, alleinerziehende Mutter von 2 Kindern, ermutigt damit alle Mütter, Väter und Pflegende von Angehörigen, unbezahlte Sorgearbeit im Lebenslauf aufzuführen - ebenfalss auf LinkedIn, aber auch z.B. in deinen Job-Profilen oder in deiner Bewerbungsmappe.
Wenn du über kein LinkedIn Profil verfügst, sind hier für dich fünf allgemeine Tipps, um mit Lücken im Lebenslauf umzugehen:
- Stehe zu deinen Lücken: Lücken im Lebenslauf gehören zu deinem Werdegang. Gehe offen damit um und fülle sie mit sinnvollen Aktivitäten wie Kursen, ehrenamtlichen Engagements oder Reisen.
- Keine Erfindungen: Bleib ehrlich! Erfinde nichts und lüge nicht über deine Auszeiten. Die meisten Lücken lassen sich positiv darstellen, wenn du authentisch dazu stehst.
- Nutze Lücken als Chance: Richtig dargestellt, können Lücken deinem Profil eine individuelle Note verleihen. Sei bereit, im Gespräch ehrlich und authentisch darüber zu sprechen.
- Betone deine Soft Skills: Nutze Erfahrungen aus deiner Auszeit, um deine Soft Skills und persönlichen Kompetenzen hervorzuheben, z.B. durch Weiterbildungen oder soziales Engagement.
- Sei mutig und setze auf einen „Fähigkeiten-Lebenslauf“. Kaschiere deine Lücken indem du deinen Lebenslauf kompetenzbasiert statt chronologisch gestaltest. So rückst du deine Fähigkeiten in den Vordergrund.
Eine Auszeit ist eine Zeit des Lernens, Wachsens, Besinnens und Auftankens. Das darf und soll so auch im Lebenslauf kommuniziert werden. Ich finde, wir brauchen mehr Mut für ungerade Lebensläufe.
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